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Herzwürmer bei Hunden – eine bedrohliche Infektion Bestimmte

Stechmücken können auf deinen Hund den Herzwurm (Dirofilaria immitis) übertragen und mit nur einem Stich eine gefährliche Erkrankung bei deinem Vierbeiner verursachen. Bei dieser Infektion siedeln sich die rund 1 mm dicken und bis zu 31 cm langen Herzwürmer über den Blutkreislauf direkt im Herz sowie den großen Gefäßen der Lunge an. Meist bleibt die zu den Dirofilariosen zählende Erkrankung lange unentdeckt, da sich oft erst nach Wochen oder Monaten erste Symptome deutlich zeigen. Abhängig von der Stärke des Befalls mit den Parasiten (Wurmlast) sowie dem Zeitpunkt des Therapiebeginns kann dein Hund die Herzwurmerkrankung ohne Folgeschäden gut überstehen. Unbehandelt begleiten die Herzwurmerkrankung jedoch meist schwere Symptome, sodass durch eine tiermedizinische Behandlung keine Heilung, sondern nur Linderung erreicht wird.

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Übertragung: Wie groß ist das Risiko einer Ansteckung mit Herzwürmern?

Wie genau infizieren sich Hunde mit Herzwürmern? Bestimmte, vor allem in warmen Regionen wie Süd- und Südosteuropa heimische Stechmücken-Arten infizieren sich zunächst selbst durch den Stich eines an Herzwürmern erkrankten Tieres. Mit dem Blut nimmt die Mücke beim Saugen Larven (Mikrofilarien) auf, die sich zunächst im Insekt weiterentwickeln. Sticht diese Mücke später beispielsweise deinen Hund, überträgt sie dabei Mikrofilarien in den Blutkreislauf deines Vierbeiners und verursacht so die Herzwurm-Infektion. Bevor sich erste Symptome der Herzwurmkrankheit bei deinem Hund zeigen, vergehen mehrere Monate bis Jahre. Symptome treten zudem je nach Wurmbürde auf. Manche Hunde bleiben asymptomatisch. Das liegt an dem komplexen Lebenszyklus der Erreger. 

Lebenszyklus von Herzwürmern 

Herzwürmer entwickeln sich über viele Monate und brauchen dafür zwei Wirte: Stechmücken (Vektor) und bestimmte Säugetiere (Reservoirwirt), zum Beispiel Hunde. Der Lebenszyklus von Herzwürmern beginnt mit der Blutmahlzeit einer gesunden Stechmücke bei einem infizierten Hund. Dabei nimmt das Insekt Herzwürmer in einem frühen Larvenstadium auf, die in die Eingeweide der Mücke wandern. Hier entwickeln sich die Larven in ein jetzt infektiöses Stadium weiter und gelangen anschließend wieder in den Stechrüssel der Mücke. Hier verharren die noch immer unreifen Parasiten, bis sie beim nächsten Opfer der Stechmücke in den Blutkreislauf gelangen. Für diesen Entwicklungsprozess benötigt die Herzwurm-Larve optimale Außentemperaturen: Je wärmer es ist, umso schneller schreitet die Entwicklung voran. Bei um die 30 °C Umgebungstemperatur erreichen die Mikrofilarien in etwa 10 Tagen ihr infektiöses Stadium, bei knapp über 20 °C dauert es rund 20 Tage. 

In der Unterhaut des Wirts angekommen, häuten sich die Mikrofilarien und erreichen nach etwa zwei Monaten erneut ein höheres Entwicklungsstadium. Erst dann wandern die Herzwurm-Larven in den Blutkreiskauf des Hundes ein. Schließlich erreichen die noch winzigen Parasiten die Gefäße in Lunge und Herz sowie manchmal auch in zentralen Venen. In den Organen reifen die Larven zu erwachsenen, geschlechtsreifen Herzwürmern (Makrofilarien) heran. Diese beginnen, sich zu vermehren, geben die jungen Larven im Frühstadium an den Blutkreislauf ab – und mit der nächsten Blutmahlzeit einer Stechmücke beginnt ein neuer Lebenszyklus für die nächste Generation.

Infektionsrisiko durch Stechmücken 

Zahlreiche Stechmücken-Arten, die überwiegend warmes Klima bevorzugen, übertragen die Mikrofilarien der Herzwürmer auf Hunde. Herzwürmer benötigen für ihre Entwicklung optimale Umgebungstemperaturen. So finden weder die Parasiten noch die Insekten in Deutschland ideale Lebensbedingungen. Deshalb zählen in Europa insbesondere Länder im Mittelmeerraum sowie in Süd- und Osteuropa zu den Risikogebieten für eine Infektion mit dem Herzwurm (Dirofilaria immitis). Durch Reisen und die Adoption von Vierbeinern aus dem Ausland kommt die Herzwurmerkrankung nach der langen Inkubationszeit auch bei Hunden in Deutschland vor. Bisher sind jedoch nur sehr wenige Fälle bekannt, bei denen tatsächlich Mücken in Deutschland Hunde mit dem Herzwurm infiziert haben. 

Symptome: Wie machen sich Herzwürmer beim Hund bemerkbar?

Nach einer Infektion mit den Larven der Herzwürmer zeigt dein Hund zunächst über lange Zeit überhaupt keine Symptome. Diese setzen erst langsam ein, sobald sich nach etwa sechs Monaten die ersten Mikrofilarien zu erwachsenen Herzwürmern entwickelt haben. Sie betreffen die von den Würmern besiedelten Organe – also Herz, Lunge und Blutgefäße. 

Erste Anzeichen einer Erkrankung können sein: 

● Leistungsabfall 

● Gewichtsverlust 

● Husten, manchmal mit blutigem Auswurf oder chronisch 

● Atemnot bei Anstrengung, manchmal auch im Ruhezustand 

● Kurzatmigkeit/erhöhte Atemfrequenz, 

● Würgen 

Im weiteren Verlauf der Dirofilaria-immitis-Infektion können bei deinem Hund Symptome wie diese hinzukommen: 

● erhöhte Herzfrequenz 

● blasse Schleimhäute (Blutarmut) 

● bei Röntgen oder Ultraschall sichtbare Veränderungen von Herz, Lunge, Leber oder Gallenblase 

Nicht erkannt oder unbehandelt können Herzwürmer zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen bei deinem Hund führen. Eintreten können: 

● Rechtsherzinsuffizienz 

● Lungenhochdruck 

● Blutarmut 

● verminderte Regeneration der roten Blutkörperchen 

● Vena-Cava-Syndrom

● Organversagen 

Ob und wann Symptome bei deinem Hund auftreten, hängt insbesondere von der Anzahl der ausgereiften Herzwürmer (Wurmlast) und dem Zeitpunkt von Diagnose und einsetzender Therapie ab. Befinden sich die Parasiten vor allem im Bereich der Lunge, treten zudem meist andere Symptome in den Vordergrund als bei einer vorrangigen Lokalisation in Herz oder Blutgefäßen. 

Diagnose: Wie werden Herzwürmer beim Hund festgestellt? 

Zum Nachweis von Larven (Mikrofilarien) und erwachsenen Herzwürmern (Makrofilarien) bei Hunden gibt es verschiedene Untersuchungsmethoden. Um den ersten Verdacht auf Herzwürmer bei deinem Vierbeiner aufgrund vorhandener Symptome zu erhärten, wird dich die Tierärztin bzw. der Tierarzt zuerst nach der Vorgeschichte fragen. War dein Hund vor einiger Zeit in einer Region unterwegs, in der Herzwürmer (Dirofilaria immitis) verbreitet auftreten oder stammt sogar aus so einer Region? 

Dieser Anamnese schließen sich dann Untersuchungen an, um den Erreger nachzuweisen. Herzwürmer lassen sich insbesondere mit diesen Methoden nachweisen: 

  • Blut-Untersuchung: Spezielle Untersuchungen des Blutes können eine Infektion mit Herzwürmern bestätigen – allerdings in der Regel erst nach etwa sechs Monaten. Bewegliche Mikrofilarien lassen sich unter anderem über einen Blutausstrich mikroskopisch nachweisen. Infrage kommt auch ein PCR-Test zum Nachweis spezifischer Gensequenzen von Herzwürmern. 
  • Röntgen/Ultraschall: Aufnahmen vom Thorax sind bei einem fortgeschrittenen oder chronischen Verlauf der Erkrankung oft Mittel der Wahl in der Diagnostik. Hier zeigen sich Veränderungen an Lunge und Herz oft deutlich. Mittels Herzultraschall lassen sich typische Veränderungen am Herzen und den zuführenden Gefäßen, sowie teilweise auch die Würmer selbst darstellen. 
  • Antikörper-Test: Antigen- bzw. Antikörpertests stehen für die Diagnostik von Herzwürmern bei Hunden ebenfalls zur Verfügung. So gelingt der Nachweis von Makrofilarien meist gut mit einem ELISA-Test. 

Je früher eine gesicherte Diagnose zur Infektion deines Hundes mit Herzwürmern steht, umso besser sind Behandlungsaussichten und Prognose. 

Therapie: Sind Herzwürmer bei Hunden behandelbar? 

Für die gefährliche Erkrankung gibt es verschiedene Therapie-Ansätze. Da bei Herzwürmern in der Regel sowohl die Larven in allen Stadien wie auch die erwachsenen Würmer bestmöglich eliminiert werden sollen, ist jede Behandlung individuell auf deinen Hund zugeschnitten. Zumal auch Beschwerden und andere durch Dirofilaria immitis verursachte Krankheitsfolgen in die Therapie einbezogen werden. 

So richtet sich die Therapie der Wahl unter anderem nach Wurmlast, klinischen Symptomen, Alter und Allgemeinzustand deines Hundes und dem Risiko von Komplikationen. Zum Einsatz kommen – meist nacheinander – verschiedene Medikamente: Zur Bekämpfung von Mikrofilarien steht in Deutschland ein spezielles Entwurmungsmittel zur Verfügung, für Makrofilarien Injektionen. Auch die Gabe von Antibiotika gehört meist zum Therapie Schema. Dazu bekommt dein Hund weitere Medikamente zur Linderung der Symptome, beispielsweise Schmerzmittel und Entzündungshemmer, verordnet. Ziel einer Herzwurm-Therapie ist bei Hunden die graduelle und relativ langsame Eliminierung aller Würmer mit einem möglichst geringen Risiko von Nebenwirkungen für deinen Hund. Deshalb zieht sich die Behandlung dieser Infektion über mehrere Monate oder sogar Jahre hin. 

In seltenen Fällen bieten sich neben der medikamentösen Behandlung auch Operationen an, beispielsweise bei starker Wurmlast am Herzen. 

Prognose: Wie sieht die Prognose für meinen Hund bei Herzwürmern aus?

Wird die Erkrankung bereits im ganz frühen Stadium mit geringem Wurmbefall erkannt und behandelt, stehen die Aussichten auf Heilung sehr gut. Dein Hund hat also im besten Fall trotz der Herzwürmer eine ganz normale Lebenserwartung. Solange die Herzwürmer sich in deinem Hund noch nicht voll entwickelt und mehrere Organe befallen haben, sieht die Prognose gut aus. Allerdings treten bei Hunden, die in diesem Krankheitsstadium erstmals behandelt werden, oft Langzeitfolgen ein. Meist gehören dazu Herz- oder Lungenprobleme. 

Unternimmst du trotz vorhandener Symptome jedoch nichts, kann die Infektion für deinen Hund tödlich enden. Erwachsene Herzwürmer überleben in deinem Hund bis zu sieben Jahre, Mikrofilarien bis zu drei Jahre. So lange richten sie immer weiter Schäden im Organismus deines Vierbeiners an – und es gelangen außerdem stetig weitere Mikrofilarien in seinen Blutkreislauf. 

Prävention: Kann ich meinen Hund vor Herzwürmern schützen? 

Auch wenn du deinen Hund auf Reisen vermutlich nicht komplett vor einer Infektion mit Herzwürmern schützen kannst, hast du einige Möglichkeiten zur Vorbeugung. Und die solltest du unbedingt nutzen, um deinem Hund und auch dir die anstrengende Behandlung einer Herzwurm-Infektion zu ersparen. 

Diese Möglichkeiten hast du zur Herzwurm-Prophylaxe: 

  • Anti-Mücken-Mittel: Für Hunde bekommst du spezielle Mittel, die Stechmücken erfolgreich abwehren. Dazu gehören insbesondere Spot-On-Präparate und sogenannte Zecken- oder Ungezieferhalsbänder mit repellierenden Eigenschaften.
  • Medikamente: Lasse dich vor deiner Reise tierärztlich zu präventiven Präparaten beraten. So steht in Deutschland unter anderem ein speziell zur Abwehr des Herzwurms entwickeltes Medikament zur Chemoprophylaxe zur Verfügung. Das sehr gut wirksame und verträgliche Arzneimittel ist als Spot-on oder Tablette erhältlich.
  • Schutz: Achte bei Urlaub in Risikogebieten auf einen möglichst vor Stechmücken geschützten Schlafplatz für deinen Hund. Gute Dienste leisten beispielsweise Moskito-Netze., 
  • Kontrolle: Nach der Rückkehr aus einem Risikogebiet solltest du deinen Hund prophylaktisch auf Herzwürmer sowie andere Parasiten und Krankheiten testen lassen. 

Den wirksamsten Schutz vor Herzwürmern erreichst du bei deinem Hund durch die Kombination mehrerer dieser Maßnahmen. 

Tipp: Scalibor® Protectorband 

Eine sehr einfache Möglichkeit, deinen Hund vor einer Infektion mit Herzwürmern zu schützen, ist das Scalibor® Protectorband. Es hält mit seinem repellierenden Effekt die Gemeine Stechmücke über einen Zeitraum von sechs Monaten von deinem Hund fern. Gleichzeitig hindert es die Insekten mit seinem Wirkstoff Deltamethrin daran, deinen Hund zu stechen. Bei Kontakt betäubt der Wirkstoff die Mücke und tötet sie schnell ab. Allerdings solltest du dieses Halsband deinem Hund mindestens eine Woche vor Urlaubsantritt anlegen, damit es effektiv seine präventive Wirkung entfalten kann. 

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Herzwürmern bei Hunden

Zu welchem Zeitpunkt sollte der Hund auf Herzwürmer untersucht werden? 

Es ist wichtig zu wissen, dass eine Herzwurminfektion frühestens 6 Monate nach Infektion zuverlässig festgestellt werden kann. Tests, die früher erfolgen, können demnach falsch negativ sein. Gegebenenfalls solltest du daher einen negativen Test nochmals wiederholen. Andererseits ist es nämlich wichtig, eine Herzwurminfektion frühestmöglich zu erkennen.

Befällt der Herzwurm beim Hund ausschließlich das Herz? 

Genau betrachtet ist der Begriff irreführend, denn Dirofilaria immitis befällt insbesondere die Lungengefäße sowie darüber hinaus andere innere Organe wie das Herz und wichtige Gefäße. 

Was sollte ich während einer Herzwurm-Therapie bei meinem Hund besonders beachten? Zur Vermeidung von Komplikationen wie Lungenembolien solltest du deinen Hund mit Herzwürmern spätestens ab der Diagnose möglichst ruhighalten. Warum? Weil bei jeder Aktivität die Herzfrequenz und damit der Blutfluss in der Lunge steigt: ein Risiko für eine Lungenembolie und andere Komplikationen. 

Kann ich mich bei meinem Hund mit Herzwürmern anstecken? 

Nein, du kannst dich nicht direkt bei deinem Hund mit der Erkrankung anstecken. Das gilt auch für andere Haustiere. 

Wirken handelsübliche Wurmmittel auch gegen Herzwürmer? 

Vor einer Infektion mit Herzwürmern schützen nur Wurmmittel, die makrozyklische Laktone enthalten. Prophylaktisch sind in Deutschland die Wirkstoffe Milbemycin, Moxidectin und Selamectin zugelassen. 

Fazit: Warum ist Prophylaxe gegen Herzwürmer so wichtig für meinen Hund?

Eine Infektion mit Herzwürmern kann für Hunde schwere gesundheitliche Auswirkungen haben. Die Behandlung der von Stechmücken übertragenen Parasiten ist sehr aufwändig, langwierig und nicht immer zu 100 Prozent erfolgreich. Besonders hoch ist das Ansteckungsrisiko bei Urlaubsreisen in Länder im Mittelmeerraum sowie in anderen warmen Regionen. Zur Prävention stehen dir verschiedene, sehr einfache Lösungen zur Verfügung, mit denen du dir und deinem Hund vermutlich einige Sorgen und Leid ersparen kannst. 


Wichtiger Hinweis zum ganzjährigen Zeckenschutz

Der Schutz deines Hundes vor Zecken sollte grundsätzlich ganzjährig stattfinden, da Zecken das
ganze Jahr über aktiv sein können. Eine kontinuierliche Prävention ist entscheidend, um die
Gesundheit deines vierbeinigen Freundes zu gewährleisten. Es gibt Präparate mit langer Wirkdauer,
die einen ganzjährigen Schutz vereinfachen. Diese Langzeitbehandlungen sind eine bequeme
Möglichkeit, deinen Hund zu schützen, und können oft in Kombination mit einem Zeckenhalsband
verwendet werden, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten. Vergiss nicht, deinen Tierarzt
oder deine Tierärztin zu konsultieren, um die beste und sicherste Option für deinen Hund zu finden.
So kannst du beruhigt sein, dass dein Hund gut geschützt ist, egal zu welcher Jahreszeit.